Die Familienmesse am 7. Oktober 2018, dem 27. Sonntag im Jahreskreis, stand unter dem Thema „Schöpfungsverantwortung“.
Seit 2015 ist im katholischen Kalender offiziell der 1. September als der „Weltgebetstag für die Schöpfung“ eingetragen. Die folgenden Wochen bis zum 4. Oktober – dem Gedenktag des hl. Franziskus – gelten in allen christlichen Kirchen als „Schöpfungszeit“. In dieser Zeit sollen Pfarrgemeinden und kirchliche Einrichtungen durch Projekte und Veranstaltungen auf die Bewahrung der Schöpfung aufmerksam machen.
Diese Zeit soll in allen Ortskirchen angemessen begangen werden und einen nachhaltigen Lebensstil fördern, betont Papst Franziskus. Von Papst Franziskus stammen auch die folgenden Worte: „Da alle Geschöpfe miteinander verbunden sind, muss jedes mit Liebe und Bewunderung gewürdigt werden, und alle sind aufeinander angewiesen.“
Dieser Gedanke des Papstes passt gut zur 1. Lesung dieses Sonntags aus dem Buch Genesis (Gen 2,18-24). Dieser Ausschnitt aus der Schöpfungsgeschichte erzählt uns, wie Gott der Herr aus dem Ackerboden sämtliche Geschöpfe formte. Es geht dabei nicht um naturwissenschaftliche Erklärungen, sondern der Bibeltext ist ein theologisches Bekenntnis und möchte uns etwas über Gottes Beziehung zur Welt, zu den Menschen, Tieren und der gesamten Schöpfung sagen:
Alles ist von Gott in Liebe geschaffen, alles steht in Gottes Hand und ist durch Gott miteinander verbunden oder wie wir auch im Eingangslied der Familienmesse gesungen haben: „Er hält das Leben in der Hand, er schuf den Himmel, Meer und Land.“ In Gott sind alle Geschöpfe miteinander verbunden. Weil alles, die Tiere, die Pflanzen, die Natur, die Berge, Gottes Schöpfung sind, sollen wir sie auch als solche respektieren und sorgsam mit den Gaben der Natur umgehen.
Während der Predigt haben einige Kinder Gedanken zur Bewahrung der Schöpfung vorgelesen. Zugleich wurden diese Gedanken mit Alltagsgegenständen, Tüchern oder Symbolen dargestellt, so dass vor dem Altar ein „Schöpfungsbild“ entstanden ist. In dem Text, den uns einige Kinder vorgelesen haben, hat es geheißen: „Wir sollen auf Gottes Schöpfung achtgeben. Wir müssen sie schützen und pflegen.“
Ein achtsamer Umgang mit der Schöpfung ist leider alles andere als selbstverständlich. Seit Jahrzehnten warnen Experten vor dem ungebremsten Raubbau an den Ressourcen unserer Erde, sie warnen vor den Folgen der Verschmutzung der Luft oder der Meere durch Plastikmüll. Es ist allerhöchste Zeit, etwas zu tun. Eine kluge Lebensführung, die natur- und umweltverbunden die Güter der Erde gebraucht, ist das Gebot der Stunde an uns alle. Und es sind wie immer die vielen kleinen Schritte, die zu einer ökologischen Umkehr führen und die für uns alle möglich sind.
Um auch in unserer Pfarre ein verstärktes Bewusstsein für diese Thematik zu schaffen, haben wir vor einigen Monaten den ‚Arbeitskreis Schöpfungsverantwortung‘ gegründet. Ziel unseres Arbeitskreises ist es, durch verschiedenste Projekte kleine Schritte für einen nachhaltigen Lebensstil zu setzen.
Nach dem Gottesdienst wurden Papierblumen verteilt, die von einer Mitarbeiterin des Caritas-Ausschusses gebastelt wurden. Diese Blumen können uns an unsere Verantwortung für die Schöpfung erinnern. Sie können uns an die kleinen Schritte erinnern, die jeder und jede von uns zur Bewahrung von Gottes Schöpfung leisten kann. Ein bekanntes afrikanisches Sprichwort sagt: „Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, so wird sich das Angesicht der Erde verändern.“
Nach dem Gottesdienst hat der Caritas-Ausschuss der Pfarre zu einer „Apfel-Agape“ eingeladen.
Text: Maria Luise Schmitz-Kronaus; Fotos: Philipp Kolmann