Am 3. Fastensonntag des Lesejahres B, das war heuer der 4. März 2018, steht die Geschichte von der Vertreibung der Händler und Geldwechsler aus dem Tempel im Mittelpunkt. Jesus wird zornig wie sonst selten. Die Evangelisten schreiben von seinem Zorn immer dann, wenn es ihm um etwas Lebenswichtiges geht – Heilung von Krankheiten und die Beziehung zu Gott.
Jesus vertreibt die Händler, weil sie die Menschen von Gott fernhalten. Damals wie heute fällt es schwer, daran zu glauben, dass Gott uns bedingungslos liebt – ohne, dass wir eine Vorleistung bringen müssen. Wir müssen keine Opfer bringen, um mit ihm in Kontakt zu treten. Auch in der Fastenzeit geht es nicht darum eine Leistung zu erbringen und sich so die Liebe Gottes zu verdienen. 40 Tage lang haben wir die Chance, in unserem Leben „auszumisten“, das wegzuräumen, was uns von Gott, von unseren Mitmenschen, von einem erfüllten Leben wegführt oder abhält.
Die (erste) Lesung aus dem Alten Testament, welche die 10 Gebote enthält, steht nur in einem scheinbaren Widerspuch zu dieser bedingungslosen Liebe Gottes zu den Menschen. Nachdem Jahwe das Volk Israel aus der Unfreiheit in Ägypten herausgeführt hat, möchte er seine Freiheit erhalten. Dazu gibt er seinem Volk die 10 Gebote.
(Text: Mag. Gabi Spreitzhofer)