Die Pfarre Pitten gehört seit 550 Jahren zum Stift Reichersberg
Der vor einigen Jahren restaurierte barocke Pfarrhof ist eine besondere Sehenswürdigkeit von Pitten.
Über die ersten Missionsansätze in unserem Gebiet im 8. und 9. Jahdt. sind nur wenige Daten bekannt. Salzburg legte großen Wert auf seine Besitzungen im Magyarenland und auch in unserer Gegend. Unter der Grafschaft Pitten verstand man im 11. Jhdt. ein Gebiet, dass von Piesting im Norden bis Vorau im Süden reichte.
Es gehörte dem Markgrafen Gottfried von Lambach. Er hatte dieses Eigentum für seinen Sieg gegen die Ungarn erhalten. In den landesfürstlichen Schirm-briefen und den Zehent für das Stift Reichersberg spricht man von der Waldmark, der Vorläuferbezeichnung der Buckligen Welt.
Die Geschichte Reichersbergs: 1084 stiftete der Edle Wernher und dessen Gattin Dietburga nach dem frühen Tod ihres einzigen Sohnes Gebhard die Burganlage und wandelte es in ein Kloster für regulierte Chorherren um, dem heutigen Stift Reichersberg.
1094 wurden die ersten Kirchen in der Waldmark dem Benediktinerstift Formbach übertragen. Um den Zehent an den Pfarren der Waldmark nicht zu verlieren führte der Salzburger Erzbischof Konrad I. einen Tausch mit Formbach durch und verlieh allen Zehent der Pfarre Pitten dem Probst Gerhoch von Reichersberg.
In Pitten waren damals Weltgeistliche angestellt, zur Einhebung des Zehents wurde am Fuße des Pittener Berges eine Niederlassung für Chorherren gegründet.
Reichersberg gehörte zur Diözese Passau, war aber auf Salzburg gehörendem Grund errichtet. Es wurde auch eine Kapelle erbaut, dem Volk war gestattet in ihr dem Gottesdienst beizuwohnen.
Der Adel hatte ebenfalls das Bestreben, Kapellen zu erbauen, um seinen Dienstleuten den oft weiten Weg zur Pfarrkirche zu ersparen. Hier waren Kapläne eingestellt, die vom Adel bezahlt wurden, aber andererseits begingen sie auch Eingriffe in pfarrliche Rechte.
Pfarre Pitten kam 1456 zum Stift Reichersberg
Es entstanden verschiedene Streitigkeiten zwischen dem Adel und der Kirche. Um Zehentstreitigkeiten zwischen dem Pfarrer und dem Stift Reichersberg zu vermeiden, inkorporierte Erzbischof Sigismund durch eine Urkunde 1456 die Pfarre Pitten dem Stifte Reichersberg.